Der Jugendbuchbereich der neuen Stadtbücherei – von Jugendlichen für Jugendliche


Das P-Seminar „Lernen und Chillen“ des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels entwickelt Ideen für die Gestaltung
 

Baustellenbegehung mit den Teilnehmerinnen des P-Seminars "Lernen und Chillen" vom Meranier-Gymnasium LichtenfelsLaura Hänel, Stadt Lichtenfels
Baustellenbegehung mit den Teilnehmerinnen des P-Seminars "Lernen und Chillen" vom Meranier-Gymnasium Lichtenfels


Während von außen betrachtet erst in Ansätzen zu erkennen ist, wie die neue Stadtbücherei in Lichtenfels einmal aussehen wird, sind die Planungen für die Innengestaltung schon in vol-lem Gange. Ein besonderes Augenmerk soll auf dem Bereich liegen, der bislang von der „Null-Book“-Einstellung der Jugendlichen ab einem bestimmten Alter geprägt ist: der Jugend-buchbereich. Und wer könnte der beste Ratgeber sein, um dies in Zukunft zu ändern? Sicher, die Jugendlichen selbst. Deshalb entstand auf Initiative des Bücherei-Teams hin am Mera-nier-Gymnasium das P-Seminar „Lernen und Chillen“, mit dem Leitfach Deutsch. Seine 14 motivierten Teilnehmerinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, am Jugendbereich der Stadtbücherei in Lichtenfels mitzuwirken und Ideen für dessen Gestaltung und zukünftige Aktivitäten für diese Zielgruppe zu entwickeln. Die Schülerinnen wollen einen Ort erschaffen, der für Jugendliche ihres Alters attraktiv ist – ein „Wohlfühlort“ wird – und einen möglichen Treffpunkt für diese Altersgruppe darstellt. So sollen die Jugendlichen wieder zum Lesen animiert und zum (gemeinsamen) Lernen und Chillen eingeladen werden.  

Nachdem das P-Seminar bereits eine Exkursion zur Stadtteilbücherei Hubland in Würzburg unternommen hatte, um dort viele Ideen zu sammeln, wurde es für das P-Seminar Zeit, sich direkt vor Ort in Lichtenfels einen Überblick über den aktuellen Stand der Stadtbücherei zu verschaffen - oder zumindest den Ort, der sie einmal werden soll.

Am Marktplatz wurden die Schülerinnen von drei Mitarbeiterinnen der Bücherei erwartet, die sie in diesem Schuljahr bei ihrem Projekt begleiten werden: Christine Wittenbauer, Sina Gärt-ner und Laura Hänel. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde bekamen die Schülerinnen Infor-mationen über die alte Bücherei. Wer hätte gedacht, dass seit 1970 nur spärliche 150 qm für die Bibliothek genutzt werden?  

 

Überblick über die Baustelle mit den Teilnehmerinnen des P-SeminarsLaura Hänel, Stadt Lichtenfels
Überblick über die Baustelle mit den Teilnehmerinnen des P-Seminars

Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Hügerich, dem Amtsleiter und City-Manager Steffen Hofmann, dem Leiter des Hochbauamts Christian Vogel und dem Stadtbaumeister Gerhard Pülz durften die Schülerinnen vom Torbogen aus einen Überblick über die Baustelle gewin-nen und wurden gleichzeitig mit einer ordentlichen Portion Wissen versorgt. Herr Pülz erklärte ihnen das Konzept anschaulich und gab gleichzeitig Infos zum Fortschritt der Baustelle. Um gleich ihr geschichtliches Wissen zu erweitern, sahen sie sich auch die Decke der zukünftigen Tourist-Info an, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Bürgermeister Andreas Hügerich brachte in seiner Ansprache an die Seminarteilnehmer zum Ausdruck, welch großen Stellen-wert dieses „Leuchtturm-Projekt“ der Stadtbücherei für die Stadt hat und welche Bedeutung er dem Mitwirken der Jugendlichen an der Konzeption beimisst.

In der ehemaligen Synagoge stellte Frau Wittenbauer den Schülerinnen und interessierten Lehrerinnen des Meranier-Gymnasiums die aktuellen Pläne für die Bücherei vor und die Anwesenden konnten Ideen austauschen, Fragen stellen und wichtige Angelegenheiten klären. Hierbei bekamen die Schülerinnen auch einige Denkanstöße, mit denen sie sich in den nächsten Wochen beschäftigen werden. So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob und wo zukünftig Essen in der Bücherei erlaubt werden soll und ab welchem Alter die Open Library genutzt werden darf, ohne von einem Erwachsenen beaufsichtigt zu werden.

Das P-Seminar bedankt sich bei allen Beteiligten für die Zeit und hofft auf eine weiterhin fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit.
 

Text: Marie Schütz und Anna Sommer für das P-Seminar „Lernen und Chillen“